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So soll ein Wanderatlas sein: Übersichtlich, inhaltlich klar strukturiert, präzise beschrieben, mit Kartenausschnitten garniert und liebevoll mit Fotos illustriert, Wanderer, was willst Du mehr?
Im vorderen ausklappbaren Buchdeckel findet der Leser die Berchtesgadener Kartenübersicht, im hinteren die Salzburger als Gesamtübersicht des beschriebenen Wandergebiets. Dazwischen liegen sage und schreibe 425 minutiös beschriebene Wanderwege (immer zeigt einer der 136 Kartenausschnitte die Wanderroute mit Nummer) thematisch und nach einem Farbleitsystem aufgeteilt nach: Alpenvorland, Naturwunder, Voralpen, Lehrwege, Berchtesgadener Land, Kulturwandern, Chiemgauer Alpen, Wasserfälle und Mühlen, Kalkalpen Ost und West, Almen, Radstädter Tauern, Bergseen, Lungau, Höhenwanderungen, Hohen Tauern Ost und West, Klammen, Höhenwege, Grasberge, Anspruchsvolles Wandern, Wehrbauten, Dreitausender.
Jedes dieser Kapitel wird mit einer Kurzbeschreibung eingeführt. Über jede Wanderroute wird der Wanderer in Zahlen, Daten und Fakten informiert über Höhe, Höhenmeter, Dauer An- und Abstieg, Trittsicherheit, Kondition und die Anfahrt. Fast alle Touren werden unter „Charakteristik“ kurz beschrieben. „Sehenswertes“ oder „Beachtenswertes“ wird separat erwähnt. Der Wanderer hat schlussendlich dann die Möglichkeit, am Ende der Beschreibung einzutragen, wann er selber diese Tour erwandert hat.
Auf den einleitenden Seiten führt der Autor seine Leser mit einem durchaus humoristischen Glossar in die alpine Begriffswelt ein. Es wird Leichtsinn gewarnt, Faustregeln aufgelistet und der Unterschied zwischen Umsicht und Vorsicht erklärt. Auch für das Wandern mit Kindern findet der Leser Hinweise. Am Ende des Buches fehlt natürlich auch der alphabetische Index nicht.
Man ist angesichts der präzisen Beschreibungen geneigt, davon auszugehen, dass Clemens Hutter alle Touren selber erwandert hat.
Kurzum: Hier findet der interessierte Bergwanderer auf gut 300 Seiten alles, was er braucht für einen gelungenen kurzen Nachmittagsspaziergang bis zur Zwei-Tages-Tour ins Salzburger oder Berchtesgadener Land. Der Autor hat schon recht, wenn er warnend schreibt: „Der Erwerb dieses Buches kann bei Bewegungsmuffeln und notorischen Stubenhockern zu langfristigen Veränderungen der Persönlichkeit führen.“