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Es ist kein Geheimnis, dass ich bekennender Simenon-Anhänger bin. Ich habe eine Vielzahl seiner Maigret- und „Non-Maigret“ -Romane gelesen und bei amazon rezensiert.
Heute möchte ich deshalb ein neues Buch aus dem Diogenes Verlag vorstellen, das ich von Sonja und Gerd Eden zum Geburtstag erhielt. Es geht dabei um nichts weniger als die „klassischen französischen Bistrorezepte der Madame Maigret“.
Kritiker fragen sich schon seit langem, wieweit Maigret Simenon ist und Simenon Maigret. Eins ist gilt als sicher: In Sachen Küche sind sie ein Herz und eine Seele. Simenon hat seinen Protagonisten nämlich mit seinem eigenen Appetit und den eigenen Lieblingsgerichten ausgestattet und den Kommissar dazu immer wieder in die kleinen französischen Bistros geführt.
Simenons Vater war Wallone, seine Mutter Flämin mit deutschen Vorfahren. Das hatte natürlich auch Auswirkungen auf die Küche der Familie. Sein Vater liebte Steaks, seine Mutter hingegen Eintopfgerichte, doch den Schnittpunkt beider Küchen bildeten „Pommes frites“, die es bei den Simenons mindestens drei Mal die Woche gab, angeblich mindestens ein Kilo pro Person.
Simenon lässt Louise Maigret – wie mancher Leser sich gewiss erinnert („Madame Maigret macht Urlaub“) – aus dem Elsass stammen. Von dort wird ihr Jules ja auch immer von Madame Maigrets Schwester mit „Zwetschgenwasser“ versorgt.
Das Buch schafft die Verbindung zwischen den Romanen Maigrets und den Essvorlieben Simenons. der Gastrokritiker von „Le Monde“ und langjähriger Freund Simenons, Robert Courtine, hat dazu jene Stellen aus dem Maigretromanen herausgesucht, in denen es um Essen geht – natürlich unter Angabe des jeweiligen Romans, immerhin 75 an der Zahl. Dazu gibt es dann das jeweilige Rezept. Auch die Empfehlung, was Maigret zu diesen Gerichten getrunken haben würde, fehlt natürlich nicht.
Die Maigrets dinieren bekanntermaßen alle 14 Tage wechselweise mit dem Arztehepaar Pardon. Die beiden Damen tauschen dazu eifrig Rezepte aus.
Der Aufbau des Buches folgt der Speisenfolge: Suppen, Vorspeisen, Eierspeisen, Saucen, Krusten- und Schalentiere, Fisch, Wild und Geflügel, Innereien, Fleisch, Gemüse, Desserts.
Ein Glossar mit den wichtigsten Kochbegriffen aus den vorgestellten mehr als 200 Rezepten rundet das Buch ebenso ab wie eine Vielzahl von historischen schwarz-weiß Fotos aus dem Paris der 50er Jahre.
Fazit: Ein alternatives Kochbuch der bodenständigen französisch-flämisch-elsässischen Küche.
Danke! Da ich ebenfalls die Simenon-Romane gesammelt habe und dieses Buch noch nicht kannte (erst durch Deinen Hinweis) werde ich es mir nun auch zulegen. Wie Du weißt, koche ich ja (und esse auch leider) sehr gerne.
Gruß Sonja