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„Gott hat also doch einen Plan. Nur leider kaum kompetentes Personal!“
Hörspiel „Die Entdeckung des Himmels“, nach dem gleichnamigen Roman von Harry Mulisch. Gesprochen von Udo Samel, Jochen Striebeck, Jaques Breuer, Lisa Wagner, uva., 2 Audio-CDs im Pappschuber mit Booklet – Laufzeit ca. 130 Minuten, erschienen 2007 bei DHV – der hörverlag
Harry Mulischs gleichnamiges Buch musste ich zwei Mal lesen um zu verstehen, was dieser ominöse Cherubin im verklausulierten Prolog seinem Engel da für ein seltsames Unterfangen in Auftrag gab. Beim ersten lesen habe ich mich arg geärgert, weil ich den Prolog nicht so recht in Zusammenhang mit dem Roman bringen konnte. Ich war sogar recht sauer, weil ich diese Quinten Quist-Mission nicht ansatzweise verstanden habe.
Beim zweiten Mal Lesen – ein paar Lenze reifer – war ich mit diesem epochalen Werk dann einigermaßen versöhnt – wusste ich ja bereits wie es ausgeht.
Warum erzähl ich das? – Sie, liebe interessierte Hörspielfreunde haben es da einfacher, denn der Inhalt ist ohne Umschweife im Klappentext nachzulesen.
„Die Entdeckung des Himmels“ handelt salopp gesagt und nach meiner bescheidenen Interpretation, davon, dass Gott die Faxen dick hat mit diesen verflixt umtriebigen Menschen. Darum möchte er die in Stein gemeißelten Zehn Gebote zurückhaben, die er dem guten Moses seinerzeit anvertraut hat. Ein Engel heckt dann einen, wie er wohl selbst findet, zeitgemäßen und gleichsam unterhaltsamen Plan aus…
Einer ménage à trois (Onno + Anna + Max) entstammt schließlich der Spross, der die verlustig gegangenen Gesetzestafeln finden soll. Sein Name: Quinten Quist. Er hat zwei Väter und eine Mutter, die allerdings noch vor seiner Geburt verunglückt. Zudem ist der außergewöhnliche Junge blitzgescheit und gebildet bis in die letzte Hirnwindung. Quinten Quist wird auf eine seltsame Mission geschickt….
Schließlich findet sogar der Engel, dass er da den perfekten Kandidaten kreiert hat. Solchermaßen überheblich, kann das alles ja nur schiefgehen…
Das Hörspiel „Die Entdeckung des Himmels“, ist eine mordsmäßig gut gelungene, intelligente und unterhaltsame Umsetzung von Harry Mulischs Roman. Die Besetzung mit namhaften Stimmen wie Udo Samel (Engel), Jochen Striebeck (Cherubin), Christian Baumann (Onno Quist), Jaques Breuer (Max Delius), Lisa Wagner (Ada Brons) … ist eine klanghafte Komposition für sich, die bei genauem Hinhören ihre betörende Wirkung entfaltet.
Schade nur, dass die Reise, auf die uns die Hörspiel-Bearbeiterin (Valerie Stiegele) da mitgenommen hat, nach zirka 130 Minuten bereits zu Ende ist – mcht nix, das darf man sich auch öfter anhören und vielleicht neue Facetten an der vor Ironie und Hintersinn strotzenden Geschichte entdecken und sich davon berauschen lassen.
Auf meiner persönlichen Hörbuch-Bewertung Skala: Ein dreifaches HÖRRLICH!