Roberto Alajmo – „Mammaherz“

Rating: ★★★☆☆ 

Die Ingredienzien für den schriftstellerischen Erfolg sind vielfältig. Talent ist unerlässlich. Auch korrelieren Themen positiv mit dem Zeitgeist. Mentoren sind ebenfalls hilfreich. Kritiker manchmal auch.

Dem österreichischen Haymon Verlag gebührt das Verdienst, „literarische Entdeckungen“ zu machen und noch unbekannten Autoren eine Bühne zu bieten.

Doch nicht jeder neu entdeckte Autor ist ein Gewinn für die Literatur.
Nicht jeder Autor hat das Zeug eines Daniel Kehlmann.
Nicht jedes Buch wird ein Bestseller.

Ja, erzählen kann der 1959 in Palermo geborene Roberto Alajmo. Das hat er bereits hinlänglich bewiesen.
Gewiss, man lernt in diesem Buch etwas über die italienische Küche.
Ja, von der bedingungslosen Liebe zwischen italienischen Müttern und ihren Söhnen haben wir auch schon gehört.

Der Vorname „Cosimo“ der Hauptperson bedeutet etymologisch etwa der „Ordnungsliebende“ oder der „Sittsame“. Ist er das? Möglich, dass Cosimo ein „jettatore“ ist, dem sizilianischem Volksglauben nach ein Mensch, meist ein Mann, der Unglück bringt, ohne selbst zwangsläufig böse zu sein.
Die Meinung, dass das Buch wirklich eine „Hommage an Alajmos Heimat Sizilien“ ist, muss man deshalb noch nicht teilen.

Warum können wir uns so gar nicht den Lobesreden auf dieses Buch anschließen? MRR würde sagen, weil es langweilt (und das ist streng verboten im Literaturbetrieb)! Spannend ist dieses Buch gewiss nicht.

Und wir ergänzen: Weil es bei aller Mutterliebe ein brutales Buch ist.

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