Die seltsamen Methoden des Franz Josef Wanninger

Rating: ★★★★☆ 

Die Kultserie des Vorabendprogramms der 60er Jahre, in der Beppo Brem den Kriminalinspektor Wanninger spielt und Maxl Graf seinen Assistenten Fröschl („Hast mi?“), ist inzwischen auf DVD (in drei separaten Schubern à je drei DVD) erhältlich. Jede Folge dauert genau 25 Minuten, eben das Format des Vorabends. Insgesamt wurden 52 Folgen (von insgesamt 112) digital aufbereitet. In NDR/RB begannen die Ermittlungen des Inspektor Wanninger erst im Juli 1966, jeweils donnerstags um 19:21 Uhr. Allerdings wurde nicht die komplette Episodenzahl ausgestrahlt, auch zeigte sich deren Reihenfolge oft verschieden.

Von 1965 bis 1970 entstandenen 52 Schwarz-Weiß-Folgen. Unter dem Titel „Die unsterblichen Methoden des Franz Josef Wanninger“ wurde die Serie von 1978 bis 1982 in weiteren 60 Folgen, diesmal in Farbe, fortgesetzt. Namhafte Autoren wie Karl Heinz Willschrei oder Theo van Alst diese Reihe produziert und entführen den Zuschauer in eine Ära des Fernsehens, an die man sich gerne erinnert. Das jeweilge Booklet beinhaltet alle wichtigen Informationen zur Serie und über die Mitwirkenden.

Hier die Übersicht der 52 Fälle:

Staffel 1
1. Der Zeitzünder
2. Die Hexe von Ödach
3. Der Kunstfreund

Staffel 2
4. Das Wunder
5. Ballgeflüster
6. Es liegt in der Luft
7. Kavaliere
8. Der Winterurlaub
9. Der Kanarienvogel
10. Eine Spur für Schneewittchen
11. Rivalitäten
12. Stute Flora
13. Stimmen aus dem Jenseits
14. Die Familienfeier
15. Eine verhängnisvolle Erfindung

Staffel 3
16. Das Moorbad
17. Diener gesucht
18. Eine diplomatische Lösung
19. Blüten aus den Isarauen
20. Das Fest der Mönche
21. Der Einbrecher
22. Der Barhocker
23. Einbruch 685
24. Skatbrüder
25. Süßigkeiten
26. Der Griff nach der Flasche
27. Die Beschützer

Staffel 4
28. Kochkünste
29. Der teure Gatte
30. Der Freund und Helfer
31. Ein gewisser Schliff
32. Zeugen gesucht
33. Bankanleihen
34. Österreich Nr. 9 Zinnober Merkur
35. Liebe macht blind
36. Der Fall Treptow
37. Herrn Bükösis Geschäfte
38. Schlamperei ist Gold wert
39. Die Doublette

Staffel 5
40. Die Traumreise
41. Der Burgherr
42. Der Hochzeiter
43. Der Fremdenführer
44. Die Karaffe
45. Der Privatdetektiv
46. Die Zwangsvorstellung
47. Der Lohngeldraub
48. Halbe – halbe
49. In der Hinterhand
50. Kidnapping
51. Der Schausteller
52. Vorsicht, Hochspannung

Ohne Einschränkung gefallen mir die frühen Schwarz-Weiß-Aufnahmen besser.

Wanninger ist als „Inspektor zbV“ (zur besonderen Verwendung) der Mann für die schwierigen bzw. scheinbar unlösbaren Fälle. Mit seinen „seltsamen“ Methoden ist er immer erfolgreich. Sein interner Kontrahent ist der eigentlich zuständige Kriminaloberinspektor Steiner (Wolf Ackva). Steiner stammt aus Norddeutschland. Ihm missfällt es, dass sein bayerischer Rivale sich in seine Fälle einmischt und dabei noch überaus erfolgreich ist.

Meist ermittelt der schrullige und an „Kreizweh“ leidende Junggeselle (er wird liebevoll umsorgt von seiner Haushälterin Frau Burgmüller – Franziska Liebing) Wanninger „verdeckt“, was wohl den Reiz der Serie ausmacht. Dazu begibt sich der Inspektor je nach Fall in die Rolle als Hotelgast, Krankenhauspatient, Viehhändler, Penner oder gar Ganoven. Bereits viele Jahre vor „Inspektor Columbo“ (Peter Falck) verwickelt Wanninger dabei die Verdächtigen in belanglose Gespräche, die scheinbar mit dem Fall so gar nichts zu tun haben – und überführt sie auf diese Weise.

Natürlich haben Wanninger und Fröschl immer eine „Mordsgaudi“, wenn sie den Kollegen Steiner mal wieder ausgehebelt haben. Wer das Bayerische zudem mag, ist mit dieser frühen TV-Krimiserie vollends und gut bedient.

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