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„Heimkehr“ ist der erste Band der Tone Hagen Trilogie, der erste Kriminalroman des 1954 geborenen Österreichers Franz Kabelka. Er handelt von einer normal schwierigen Familie. „Heimkehr“ wird aus vier Perspektiven erzählt (die Brüder Anton und Hartmut Hagen, Rhomberg, der Mörder).
Chefinspektor Anton (Tone) Hagen kehrt nach Jahren bei der Linzer Kriminalpolizei nach Feldkirch in seinem Heimatort im Vorarlberg zurück. Sein Vater ist gerade zum Pflegefall geworden. Einen Tag nach seinem Dienstantritt wird der verwitwete Schriftsteller Eugen Rhomberg in Feldkirch ermordet – genauer: geköpft, und zwar mit einer originalen, aber nachgeschliffenen Hellebarde, genau so, wie es sich der Autor, nur mit einem anderen Opfer, in einem unveröffentlichten Manuskript ausgemalt hatte. Die Hellebarde wurde aus einer Feldkircher Gastwirtschaft gestohlen, fast jeder könnte sie genommen haben. So wird „Heimkehr“ zur Sozialstudie über ein Provinznest. Die beiden Töchter Rhombergs scheinen ihrem ermordeten Vater nicht sonderlich nachzutrauern.
Dann geschieht ein zweiter Mord, die Fassaden gutbürgerlichen Familienlebens zerbröcklen. Die Ermittlungen zum Hellebardenmord stocken, was umso schwerwiegender ist, als vieles auf einen Serienmörder hinweist. Auch neben der zweiten Leiche hat der Täter einen Auszug aus dem Rhombergschen Manuskript deponiert, wieder mit der genauen Schilderung des Mordes. Gibt es noch mehr Teile dieses Manuskripts – und damit noch mehr potentielle Mordopfer?
Ein Profiler im Ländle, Hacker, modernste Spurenanalyse. Das ergibt nicht zwangsläufig eine spannende Mischung. Interssant vermutlich vor allem für Leser, die einen Bezug zur Region haben, die den Gedanken an einen Serienmörder in Vorarlberg spannend finden und sich an Vertrautem erfreuen können. Sprachlich verschenkt Kabelka alles. Das Buch klingt immer gleich. Es ist mühselig zu lesen. Vermutlich ist das Resultat dem versuch geschuldet, nicht „nur“ einen Krimi, sondern auch noch „Literatur“ zu schreiben, mit aktuellen Zeitbezügen und Politik-Kritik. Nicht schlecht, aber eben noch nicht gut. Das wird erst im zweiten bzw. dritten Band der Trilogie besser.