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Irgendwann fangen die meisten Menschen an, sich für die Geschichte ihrer Familie zu interessieren. Selten geschieht dies in so jungen Jahren wie bei Louise Jacobs, die dieses Buch bereits mit 24 Lebensjahren fertigstellte.
Herausgekommen ist dabei die Geschichte der Familie Jacobs, weltweit bekannt als Bremer Kaffeeimporteure und -röster. Auf nahezu 400 Seiten recherchiert Louise Jacobs minutiös die Geschichte ihrer Familie und erhält dabei Aufschluss auch über sich selber: Die Gene von Groß- und Urgroßeltern können in den Nachfahren manchmal deutlicher zutage treten als die der Eltern.
Dieses Buch mit den „Buddenbrooks“ zu vergleichen ist m. E. in keinerlei Hinsicht sinnvoll. Zum einen hat Louise Jacobs eine reale Biographie ihrer Familie der Gattung Sachbuch (nicht Belletristik) geschrieben, zum anderen ist jeder Versuch, einen Gegenwartsautoren mit Thomas Mann zu vergleichen, deplatziert.
Das bedeutet nicht, dass Louise Jacobs nicht etwa das Zeug zur Romanautorin hätte. Im Gegenteil, wir dürfen gespannt sein, was da wohl noch kommen mag.
Für dieses Buch gebührt ihr jedenfalls das Prädikat einer ausgezeichneten und umfassenden Fleißarbeit, bei der auf jeder Seite „Herzblut“ zu spüren ist. Dass das Buch sprachlich versiert und ausgezeichnet redigiert ist, versteht sich von selber.
Fazit: Wer sich für deutsche Zeitgeschichte in Form biographischer Zeugnisse interessiert, für den ist dieses Buch eine wahre Fundgrube. Natürlich auch ein ideales Geschenk als „Bremensie“.