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Über die Psychopathologie des Managements wird wenig geschrieben. Zumindest nicht unterhaltsam. Meist wird dem Leser nur streng wissenschaftlich erklärt, was zum Beispiel ein „Burn-out Syndrom“ oder „Management by …“ ist.
Wie schön, dass Martin Suter sich der Sache mit teilweiser bitterböser satirischer Feder angenommen hat. Ob diese Geschichten die Vorstudien zu „Gerry Weibel“ waren oder umgekehrt, darf man sich am Rande einmal fragen. Die Zusammenhänge sind offensichtlich.
Suter zeichnet eine Geschäftswelt voller Obsessionen und Eitelkeiten sowie persönlicher und perfider Strategien für den Erfolg im Unternehmen, Menschen, denen jedes Mittel recht ist. Wie heftig das Gerangel um Posten, Karriere und Macht ist und auf welchen verschlungenen Wegen da dem Glück nachgeholfen wird, ist „schwindelerregend“.
Alle Protagonisten scheinen die meiste Zeit damit zu verbringen, die persönlichen Karrieren im Unternehmen zu planen oder Intrigen zu spinnen. Produktiv arbeiten tut kaum jemand. Dass es am Ende der jeweiligen Kurzgeschichte fast immer unerwartet kommt, als es der Leser erwartet haben mag (das erinnert ein wenig an Roald Dahl), macht die Lektüre umso spannender.
Wer wissen will, wie absurd und neurotisch es in der Geschäftswelt zugehen kann oder wer selber in dieser tätig ist und sich immer öfter nach Sinn und Unsinn fragt, der wird hier auf das Köstlichste bedient.
Prädikat: Sehr unterhaltsam!