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Nein, ein „Thriller“ ist das Buch wahrlich nicht! Und Edgar Allen Poe kommt eher auch nur als Randfigur vor.
Nun, wir alle haben die Erfahrung gemacht, dass viele Produkte nicht das halten, was uns die Werbung verspricht. Und dass Engländer einen anderen Geschmack haben, ist hinlänglich bekannt (nicht nur kulinarisch oder in Modefragen).
Und dennoch hat dieses Buch unter Umständen einiges zu bieten, denn Andrew Taylor hat nicht nur den Beginn des 19. Jahrhunderts als Zeitrahmen gewählt, sondern sein Werk dem klassischen Roman des 19. Jahrhunderts stilistisch und inhaltlich nachempfunden. Und, seien wir ehrlich, in den Romanen dieser Epoche geht es durchgehend wenig unaufregend zu (denken Sie nur mal an die Werke von Marcel Proust oder Gustave Flaubert).
Wer genau das also mag, kommt voll auf seine Kosten. Wer einen Thriller erwartet hat, wird kaum durchhalten und das Buch nach 100 Seiten entnervt in die Ecke werfen.