Ulrich Wickert – „Der nützliche Freund“

Rating: ★★★☆☆ 

Die Leuna-Schmiergeld-Affäre ist der Hintergrund dieses dritten Krimis von Ulrich Wickert. Ein realer deutsch-französischer Fall also, bei dem in den Hauptrollen der frühere Staatssekretär im Verteidigungsministerium Ludwig-Holger Pfahls (alias Holm Mormann) und der Lobbyist Dieter Holzer (alias Marc Leroc) auftreten.

Die Geschichte ist im Ansatz durchaus spannend konzipiert und auch die Liebe darf wieder dabei sein, das offene Verhältnis von Jacques Ricou und Margaux erlaubt dies scheinbar. Wickert lässt einmal mehr seine Erfahrungen als „Politjournalist“, seine Frankophilie und seine Leidenschaft für Paris ins dieses Buch einfließen. Über Wein und gutes Essen finden sich ebenso nette Betrachtungen wie erwähnt wird, dass Belleville und nicht Montmartre, wie die meisten glauben, der höchste Punkt von Paris ist.

Als Vorleser fungieren außer Wickert dieses Mal Stepahn Benson und Ulrike Johannson, die beide mehrere Sprechrollen übernehmen. Ulrich Wickert sollte sich mE entscheiden, ob er ein Hörbuch oder Hörspiel inszenieren möchte. So aber wirkt es wenig professionell, wenn Ulrich Wickert vorliest: „Und dann drehte sich Leroc um und sagte „Guten Tag!“ Es wäre vermutlich besser, das Buch gleich als Hörspiel zu bearbeiten, anstatt den Buchtext mit drei verteilten Sprecherrollen vorzulesen.

Die Handlung plätschtert so dahin und wer nun genau der nützliche Freund war, bleibt unklar.

Ulrich Wickert beschert seinen Lesern (im Buch auf 320 Seiten, im Hörbuch auf 3 CDs und 195 Minuten) auch mit diesem Werk letztlich nicht viel mehr als „einen angenehmen Abend und eine geruhsame Nacht“.

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Eine Antwort zu Ulrich Wickert – „Der nützliche Freund“

  1. Bücherfan sagt:

    „mehr als „einen angenehmen Abend und eine geruhsame Nacht“ – schönes Fazit!

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