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Es gibt bei Andrea Maria Schenkels Büchern – und so auch in ihrem neusten Roman „Finsterau“ – keinen Ermittler.
Wieder einmal handelt das Buch – es ist nun das Vierte nach „Tannöd“, „Kalteis“ und „Bunker“ – von Menschen und den Härten des Landlebens. Mit diesem gerade 120 Seiten starken Werk ist Andrea Schenkel wieder zurückgekehrt zu den historisch verbürgten Mordfällen – nach einem Ausflug in die Fiktion mit ihrem Roman „Bunker“.
Multiperspektivisch, achronologisch und mosaiksteinartig wird die Geschichte eines wahren Justizirrtums minutiös erzählt. Als Hintergrund dient der düstere Rahmen der Nachkriegsjahre irgendwo im Bayerischen Wald.
In einem Zeitfenster von nur wenigen Minuten tauchen fünf Männer unabhängig voneinander auf, von denen jeder die 24-jährige Afra und ihren kleinen Sohn mit dem Hackebeil erschlagen haben könnte.
Der demenzkranke Vater wird zu Unrecht verurteilt. Erst achtzehn Jahre später wird der tatsächliche Täter durch Zufall ermittelt.
Man muss die Erzähltechnik von Andrea Maria Schenkel nicht mögen. Dennoch ist diese ohnegleichen.