Erich Kästner – „Als ich ein kleiner Junge war“

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Bereits hier berichteten wir über die überaus gelungene Hörbuchproduktion zu diesem Buch aus dem Jahre 1957 von Erich Kästner.

Vater Emil Richard Kästner war Sattlermeister in einer Kofferfabrik, Mutter Ida Kästner  war Dienstmädchen und Heimarbeiterin und wurde mit Mitte der 1930 Jahre Friseurin (Kästner sagt „Friseuse“). Zu seiner Mutter hatte Kästner eine äußerst intensive Beziehung.

Ida Kästner stammte aus einer erfolgreichen Dresdner Fleischer- und Pferdehändlerfamilie. Emil Kästner kamen 1895 mit Frau und Kind nach dem Bankrott seines Sattlergeschäftes nach Dresden und wurde Fabrikarbeiter in einer Kofferfabrik.

Ida Kästner empfand das als sozialen Abstieg und setzte nun all ihren Ehrgeiz, ihre Wünsche und Hoffnungen auf den nach siebenjähriger Ehe am 23. Februar 1899 geborenen einzigen Sohn Erich.

Es wird vermutet, dass Erich Kästners leiblicher Vater der Hausarzt der Kästners, der 1933 nach Brasilien emigrierte jüdische Arzt Dr. Emil Zimmermann, war.  Das vermag das innige Verhältnis von Mutter und Sohn zu erklären.

Die Mutter unterließ keine Anstrengungen, um die Bildung und Erziehung des Sohnes zu fördern: Zimmer wurden untervermietet, Ida Kästner lernet mit 34 Jahren das Frisieren und eröffnete im Schlafzimmer ein Friseurgeschäft, denn der Lohn des Vaters reichte gerade für den täglichen Lebensunterhalt. Sie führte Erich ins Theater und unternahm mit ihm ausgedehnte Wanderungen. Von all diesen gemeinsamen Aktivitäten blieb der Vater stets ausgeschlossen.

Auf dieser CD liest Kästner selber Auszüge aus seinem Buch vor, und zwar das zehnte („Zwei folgenschwere Hochzeiten“), zwölfte („Onkel Franz wird Millionär“ – Auszug), fünfzehnte („Meine Mutter, zu Wasser und zu Lande“) und siebzehnte Kapitel („Riesenwellen und Zuckertüten“ – Auszug)

Es handelt sich dabei um Aufnahmen des nordeutschen Rundfunks aus den Jahren 1957 und 1966. Der Wert liegt somit im Zeitdokument der Autorenlesung.

Laufzeit: 49:41

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