Wolfgang Schorlau – „Am zwölften Tag“

Rating: ★★☆☆☆ 

Das Thema ist – wie immer bei Wolfgang Schorlau – aktuell und gut recherchiert. Der dramaturgische Aufbau ist durchaus komplex. Der Spannungsbogen wird dramaturgisch lange hochgehalten. Alles in allem also eigentlich eine gute Basis für ein weiteres erfolgreiches (siebtes) Buch um den privaten Ermittler Georg Dengler.

Und doch: Der Funke will beim Lesen nicht überspringen. Woran liegt es? Am übersättigten Leser? Am Erfolgsautor? Oder an zu viel Stereotypen?

Die Zutaten: In seinem neuen Buch geht es um Massentierhaltung, osteuropäische Billigarbeitskräfte, eine Rocker Gang und eine nicht bewältigte Vater-Sohn-Thematik. Das Ganze wirkt damit eindeutig zu bemüht und überambitioniert.

Die Spannung: Das Buch liest sich leicht, zu leicht, die Sprache ist anspruchslos. Vieles ist vorhersehbar, es geschieht kaum etwas wirklich Überraschendes. Die Entfaltung des Plots und seiner Charaktere ist insgesamt wenig überzeugend.

Die Handlung: Privatdetektiv Georg Dengler sucht seinen Sohn Jakob, der sich vermeintlich auf einer Urlaubsreise im Ausland befindet, sich aber seit einigen Tagen nicht mehr bei seiner – von Dengler getrennt lebenden – Mutter gemeldet hat. Dengler entdeckt alsbald, dass Jakob und eine Gruppe junger Leute den skrupellosen Machenschaften der Fleischindustrie auf die Schliche gekommen sind.

Bei den Schilderungen der Massentierhaltung bleibt dem Leser das Putenschnitzel immerhin für längere Zeit im Hals stecken. Und das ist vielleicht das größere Verdienst dieses Buches als das der Unterhaltung.

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