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Ganz im zeitgeistigen Sinne und im Stile ähnlich der Erzähltechnik eines Florian Illies, kommt uns dieses Buch von Hans Pleschinski daher:
Aus dem Blickwinkel verschiedener Protagonisten wird der Besuch von Thomas Mann, seiner Frau Katia und Tochter Erika in Düsseldorf im Jahre 1954 anlässlich einer Lesung seines „Felix Krull“ szenisch abgelichtet. Dies ist der objektive Teil des Romans, den der Autor mit je einem Kapitel um Personen ausschmückt – die mit Gewissheit dort damals nicht anwesend waren und die den Mannschen Aufenthalt parlierend umkreisen. Ein wahres Panoptikum!
Es erscheinen Tochter Erika Mann, ihr Bruder Golo, der Lyriker Ernst Bertram und eben Klaus Hauser. In Momentaufnahmen und Nah- und Ferneinstellungen erstellt Pleschinski eine 360 Grad Rundumaufnahme.
Als Basis für diesen Roman dienten Pleschinski offenbar Details aus Klaus Heusers Nachlass (bei seinen Nachforschungen hatte die Düsseldorfer Nichte Heusers ihm bisher unbekannte, noch nicht veröffentliche Briefe übergeben) sowie die Tagebucheinträge Thomas Manns, in denen er sein Zusammentreffen mit dem jungen blonden Klaus Heuser einst notiert hatte: