Erich Kästner – „Als ich ein kleiner Junge war“

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Die Hörbuchversion dieses erbaulichen Büchleins wird von einer Vielzahl von Sprechern vorgetragen (den erwachsenen Kästner spricht Martin Held). Auf einer CD und knapp einer Stunde nimmt der Hörer teil an der Kindheit des im Jahre 1899 in Dresden geborenen Erich Kästner.

Wie bei Erich Kästner üblich, addieren sich lustige und nachdenkliche alltägliche Erlebnisse zu einem Stück Zeitgeschichte. Keine leichte Kindheit, eine Mutter, Dienstmädchen, Heimarbeiterin und später selbständige Friseurin, die er über alles liebt und die immer wieder von Depressionen heimgesucht wird. Der kleine Erich muss sie immer wieder von einer der Elbbrücken abholen, wenn er ihre Abschiedsbriefe in der kleinen Wohnung in der Königsbrücker Straße der Äußeren Neustadt vorfindet.

Das (Hör-) erzählt die Jahre 1907 bis 1914. Als dann der Erste Weltkrieg beginnt, schreibt Kästner, war seine Kindheit zu Ende, er wird 1917 zum Militärdienst einberufen. In der Zeit des Nationalsozialismus werden seine Bücher verbrannt, er wird oft von der Gestapo verhört und verfolgt, geht kurz ins schweizer Exil, kehrt aber zurück – weil er sein Mutter nicht allein zurücklassen will.

Ohne diese intensive Beziehung zu seiner Mutter wären vermutlich all seine Kinderbüchern nie entstanden. In diesem Buch setzt er vor allem ihr ein Denkmal.

Fazit: Ein anrührendes (Hör-) Buch, natürlich nicht nur für Kinder ab 7 Jahren geeignet!

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