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Nehmen wir es gleich vorweg: Johannes Steck ist ein idealer Vorleser dieser Kriminalromane von Martin Walker! Er intoniert die verschiedenen Rollen und ausländischen Dialekte in hörenswerter Weise (das können leider nicht viele Interpreten von sich sagen) – und das durchgehend auf 8 CDs und ungekürzten 551 Minuten!
Zum Inhalt nur so viel: Es geht um Wein, viel Geld, Genversuche und eine ganz alte Familiengeschichte.
Auch Martin Walkers zweiter Fall von „Bruno, Chef de Police“, steht dem ersten in keiner Weise nach (was auch nicht jedem Autor gelingt). Man muss Frankreich und seine Lebensart schon recht gut kennen, will man sie so liebevoll und detailliert beschreiben – und in der Tat lebt Martin Walker selber im Périgord. Der Leser / Hörer fühlt sich fast wie im Frankreichurlaub, besonders angesichts mancher kulinarischer Beschreibungen – das Wasser läuft einem an so mancher Stelle im Munde zusammen angesichts der Schlemmerabende von Bruno und seinen Freunden in Saint-Denis.
Neben dem eigentlichen Kriminalfall bekommt der Leser also Lokalkolorit und französisches „Savoir vivre“ geboten und erfährt außerdem Wissenswertes über den Weinanbau. Und so ganz nebenbei führt der Autor den Leser / Hörer immer wieder in die Geschichte des Périgord ein. Walker ist es auf diese Weise einmal mehr gelungen, französische Atmosphäre UND einen akzeptablen Kriminalroman zu schaffen.
Was auch erfreulich ist, in diesem zweiten Hörbuch entwickeln sich die Personen und deren Beziehungen zueinander weiter. Bruno hat am Ende eine neue Liebe in Aussicht – ein wenig Herz-Schmerz gehört eben dazu. Walker wird uns dazu sicher weitere Erkenntnisse in weiteren Episoden anbieten. Mit „Grand Cru“ hat er jedenfalls einmal mehr einen soliden und spannenden Kriminalroman mit seinem sympathischen und überaus integren Ermittler in der Hauptrolle geschrieben.
Fazit: Ideale und angenhme Lektüre, um sich auf den nächsten Frankreichurlaub vorzubereiten. Was Donna Leon schon länger für Venedig, ist Martin Walker bereits jetzt für das Périgord.