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Es ist schon erstaunlich, dass fast alle, die sich mit Führung beschäftigen, R. Sprenger inzwischen als Spiritus rector auf diesem Gebiet anerkennen, auch die, auf deren Applaus man eigentlich keinen gesteigerten Wert legt. Eine erstaunliche Karriere.
Dabei bietet Sprenger vor allem denjenigen geistiges Vergnügen, die als Querdenker schon immer etwas mit abweichenden Meinungen anfangen konnten. Alle anderen Bücher zum Thema erscheinen dagegen dann nur noch fad und rückwärtsgewandt.
Auch in seinem neusten Buch bleibt kein Stein auf dem anderen. Doch im Gegensatz zu seinen Erstlingswerken gibt es nach der Destruktion aller bekannten und beliebten Ansätzen und Gedanken zum Thema Führung/Motivation ein separates Kapitel mit (konstruktiven) Anleitungen zu einem fairen Miteinander: das „individualisierende Unternehmen“.
Nicht für alte Haudegen, aber für „moderne“ Führungskräfte ist dieses Buch ein Muss.
Im praktischen Alltag Ernst genommen, hat das Buch dann Konsequenzen. Wer Sprengers Geist(er) ruft, wird schon sehen, was er davon hat, minimal „die Freiheit des Unvorhersehbaren“ und die Abschaffung von „Bonsai-Kapitalisten“ und unternehmerischer „Kindertagesstätten“, vorausgesetzt, man akzeptiert seine Mitarbeiter als gleichwertige Menschen mit allerdings anderen Interessen.