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Es ist nichts Neues, dass die Musik in Thomas Manns Leben und damit seinen Werken eine große Rolle gespielt hat. Und so war ihm sicher auch die Einladung des Süddeutschen Rundfunks im Rahmen der Sendereihe „Wer wünscht was?“ im Jahre 1954 willkommen, seine Lieblingsstücke klassischer Musik vorzustellen und darin einzuführen. „Ich stehe zu der Sache sehr freundlich und schreibe Ihnen hier das Programm meines Wunschkonzerts auf“, antwortet Mann auf die Anfrage des SDR hin in gewohnt manirierter Art. Schließlich hatte er einmal bekannt: „Wo ich bin, ist die deutsche Kultur.“
Dass dann drei Titel angesichts des einstündigen Sendeformats gestrichen wurden, sei hier am Rande erwähnt (in Klammern):
1. Wagner – Vorspiel zu Lohengrin
(2. César Franck – Symphonie)
3. Debussy – L’après-midi d’un faune
4. Drei Lieder
Schubert – Winterreise: Im Dorf (und Der Lindenbaum)
Schumann – Zwielicht
(5. Schubert – Trio op. 99 in B-Dur)
6. Beethoven – Leonoren-Ouvertüre No. 3
Der 79-jährige Mann notiert in seinem Tagebuch nach vollbrachter Arbeit: „Fühlte mich meist auch körperlich sehr hinfällig. Dennoch gelang das musikalische Programmgespräch für den Südd. Rundfunk im Studio Zürich, teils improvisiert, teils gelesen recht gut.“
Der Wert der CD liegt für mich vor allem in den Archivaufnahmen des deutschen Großautors – die Musikeinspielungen sind hingegen mE zu vernachlässigen, weil zum Teil Eigenproduktionen des Süddeutschen Rundfunks (und nicht wie vom Th. Mann zum Beispiel gewünscht von Furtwängler). Stören kann die mediokre, wenn nicht ausgesprochen miserable O-Tonqualität der Musikeinspielungen (vermutlich Schellackplatten).
Und so hat die CD mit ihren 57 Minuten Spielzeit vor allem wohl Sammlerwert für den Thomans-Mann-Liebhaber.