Rating:
Dieser im Jahre 1950 erschienene Roman liegt vom Entstehungsjahr her etwa in der Mitte zwischen dem ersten (1929) und dem letzten (1972) Maigret.
Und nehmen wir es gleich vorweg: Er gehört auch nach der Statistik des ausgewisenen Simenon- und Maigret-Experten Oliver Hahn zu den weniger erfolgreichen und geschätzten Maigret-Romanen. Warum?
Der Beginn ist interessant, aber die Figuren geraten Simenon dieses Mal nicht. Das Buch wirkt, als ob Simenon es nicht „an einem Stück“ geschrieben hätte, sondern in verschiedenen Anläufen immer wieder versucht hätte, den zerfahrenen Faden aufzunehmen. Für den Leser ist das verwirrend und ermüdend. Er hat keine Chance, Zusammenhänge zu erkennen. Zu viele Personen tauchen auf, deren Zusammenspiel lange Zeit unklar bleibt. Die Handlungszusammenhänge sind diffus, am Ende ist man etwas ratlos, müsste nochmal von vorne anfangen, um zu verstehen.
Zum Schluss gibt es – wie immer – einen unschuldig Schuldigen. Der Buchbinder hat eigentlich er nur Pässe gefälscht, doch Maigret vermutet, dass in seinem Ofen ein Mensch verbrannt wurde. Beweisen kann er es ihm nicht mehr.
Fazit: Diesen Maigret muss man nur lesen, wenn man den Anspruch hat, alle Maigrets gelesen zu haben wollen.