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In der Tat darf man sich fragen, ob es immer sinnvoll ist, dem Autor eines Buches auch zuzuhören. Es gibt einige wenige großartige Beispiele von Autoren wie Thomas Mann. Doch schreiben und sprechen sind nun einmal zwei unterschiedliche Fähigkeiten. Daher voller Punktabzug für Gisbert Haefs als Vorleser.
Ein weiterer Punktabzug dafür, dass der Roman arg konstruiert wirkt.
Ein dritter Punktabzug für den Versuch Haefs, der sich als populärer Kenner der Antike mit seinen anderen Werken ohne Zweifel einen Namen gemacht hat, das Rom im Jahre 165 in die heutige Zeit zu transportieren. Wenn auch schon damals „O, tempora, o mores“ galt, so scheitert der Ansatz, diesen Gedanken in „sex sells“ zu verlängern ähnlich kläglich wie das gesamte Ansinnen, statt eines Historienromans einen Krimi zu produzieren.
Fazit: Für den an der römischen Geschichte Interessierten wenig dazu angetan, die Zeit um Mark Aurel besser zu verstehen – für den Krimiliebhaber nicht wirklich spannend – für den Hörbuchkunden nicht besonders gelungen. Schade, Gisbert Haefs kann es besser. Hier leidet die Qualität unter der Quantität, ein grassierendes Phänomen.