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Wer Peter Mays bisher erschienenen drei Krimis mag und auf den vierten nicht warten kann, der ist mit den bisher vier erschienenen Krimis von Christopher West vermutlich gut bedient.
West gelingt das, was anderen Kriminalautoren manchmal fehlt: Er kombiniert einen Fall (wie immer ein Mord) mit einer Vielzahl landeskundlicher und politischer Informationen über das heutige China. Hier knüpft West an die von Sjöwall und Wahlöö begonnene erfolgreiche Tradition des sozialkritischen Kriminalromans an. Wests Kommissar heißt Wang und ähnelt wohl nicht zufällig seinem schwedischen Kollegen Beck, was die familiären Verwicklungen betrifft.
Dabei nimmt West/Wang weder einen unkritischen noch einen dogmatischen Standpunkt gegenüber den herrschenden Verhältnissen in China ein. Im Gegenteil, in guter literarischer Manier, stellt er den Protagonisten dar, wie er sich im Spannungsfeld der obwaltenden Verhältnisse entwickelt. Insofern stimmt der Klappentext, dass West „ein menschlich und politisch stimmiges Bild vom heutigen China vermittelt“. Alle vier bisher vorliegende Romane vermitteln dem Leser ein Bild der Lebenssituation der Menschen in der VR China in den vergangenen drei Jahrzehnten. Schon deshalb spannende Unterhaltung.
Im vorliegenden Buch beschäftigt sich Kommissar Wang mit einer obskuren christlichen Sekte. Unterstützt wird er bei seinen Nachforschungen tatkräftig von seiner Frau Rosina, die ihre Schwester an die Sekte verloren hat.
Wenn es für dieses Buch einen Stern weniger gibt als für die anderen drei, so hat das seinen Grund in „Abnutzungserscheinungen“ – beim Leser und beim Autor.