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Georges Simenon wird immer noch von vielen als Autor von „Kriminalromanen“ unterschätzt. Dabei sind auch seine Maigret-Romane vielmehr genaue Sozialstudien und menschliche Psychogramme. Besonders aber die „Nicht-Maigret-Romane“ zeichnen sich als das aus, was Literatur sein soll: Sie zeigen Menschen im Konflikt.
Auch in „Bellas Tod“ geht es um die menschlichen Triebe, die hinter gutbürgerlichen Fassaden ihren Weg ans Licht suchen.
Dieses Mal hat sich Simenon in den Norden der Vereinigten Staaten begeben. Der Protagonist dieses Romans, Spencer Ashby, gerät unter Mordverdacht. Simenon präsentiert uns einen biederen, unauffälligen und harmlosen Mann. Als ein Mordverdacht auf ihn fällt, versuchen Polizei, Staatsanwaltschaft und Presse, ein Monster aus ihm zu machen.
Im inneren Monolog nimmt der Leser Teil an der sich nun vollziehenden Wandlung des Spencer Ashby, getreu dem Motto, irgendwann wird jeder das, wofür ihn die anderen halten.
Literatur wir sie sein soll: Spannend und bedeutsam!