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Jede Bewertung lebt immer von Vergleich, dem „tertium comparationis“, besser/schlechter als …
Der vorliegende kleine Roman fällt, verglichen mit aktuellen Romanen über historische Persönlichkeiten – nehmen wir als Beispiel einmal Daniel Kehlmanns „Die Vermessung der Welt“ – deutlich hinter diesen zurück.
Das Buch ist liebenswert geschrieben, gewiss, hat aber gähnende Längen. Und das verzeihe ich einem Buch bzw. seinem Autor nicht!
Gute Literatur sollte abgesehen vom „Bildungswert“ (auch der ist hier eher mäßig – wir erfahren nur sehr wenig über die Arbeit von Lichtenberg) vor allem unterhaltsam und wenn möglich spannend sein. Gert Hofmann erfüllt diese drei Bedingungen nicht.
Stattdessen erleben wir das retardierte Liebesleben des buckeligen Gttinger Mathematikers Georg Christoph Lichtenberg mit der 13 Jahre alten und dreiundzwanzig Jahre jüngeren Maria Dorothea Stechard.
Mag sein, dass man das „erotisch“ finden kann, wenn man dem Jahrgang 1931 angehört. Mir sagt das nichts.