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Inspiration für diese Novelle holte sich Ernest Hemingway im Jahre 1951 auf Kuba. Sie ist das letzte Werk des Autors, das zu seinen Lebzeiten veröffentlicht wurde.
Eine Art Vorstudie hatte Hemingway 1936 unter dem Titel „Auf dem blauen Wasser“ veröffentlicht. Das eigentliche Vorbild ist jedoch hundert Jahre älter: Herman Melvilles 1851 erschienener Roman „Moby Dick“.
Held des Werkes ist der alternde kubanische Fischer Santiago. Der erfahrene Fischer hat seit Monaten keinen Fisch mehr gefangen. Er ist im Gegensatz zu den anderen Fischern nicht mehr erfolgreich, vielleicht, weil er zu alt ist.
Als er dieses Mal hinaus aufs Meer fährt, beißt der größte Fisch an, den er je gefangen hat. Doch er ist allein auf dem Boot, zu arm einen Gehilfen zu bezahlen. Nach einem zwei Tage und zwei Nächte andauernden Kampf erlegt er am dritten Tag endlich und selber ebenfalls zu Tode erschöpft den riesigen Marlin. Der Fisch ist so groß, dass er ihn nicht ins Boot einholen kann – und muss ihn längsseits außenbords vertäuen. Doch das ist ein gefundenes Fressen für die Haie. Einige kann er töten. Doch nachdem er alle Waffen verloren hat, muss er zusehen, wie die Haie den Fisch auffressen. Ihm bleibt nur das Gerippe des Fisches als Zeugnis seines Fangs.
Die Biographen sind sich weitgehend einig, dass als Vorlage für die Figur des Santiago der kubanische Fischer Gregorio Fuentes diente, der unter seinem Spitznamen Goyo bekannt geworden ist und den ein lange Freundschaft mit Hemingway verband.
Im Duell auf Leben und Tod gewinnt der Mensch gegen den Fisch / die Natur. Auch wenn der Mensch den Fisch als sein Mitgeschöpf betrachtet, hält er sich – ganz im Sinne der christlichen Glaubenslehre für berechtigt, ihn zu töten.
„Vielleicht war es eine Sünde, den Fisch zu töten. Wahrscheinlich war es das, obwohl ich es tat, um mein Leben zu fristen und viele Leute damit zu ernähren. Aber dann ist alles eine Sünde.“
Ohne Zweifel darf das Werk als Hemingways persönliche Parabel auf das Leben an sich verstanden werden. Erste gesundheitliche Probleme dürften sich beim 52-jährigen Hemingway zu diesem Zeitpunkt bereits bemerkbar gemacht haben, die den Schriftsteller an Vergänglichkeit und Altersschwäche denken ließen.
Die Botschaft des Buches ist einfach: „Man kann zerstört werden – aber man darf nie aufgeben“. 1953 bekam er für das Werk den Pulitzerpreis, 1954 den Literaturnobelpreis.
Das Booklet enthält abgesehen von einer kurzen Darstellung Roly Boysen nur Werbung für andere Produkte von Litraton und keinerlei weitere Informationen über Autor und Werk. Deshalb Punktabzug.
Das Hörbuch wird von Rolf Boysen ungekürzt auf 3 CDs und 186 Minuten vorgelesen.