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Nehmen wir es gleich vorweg: Das zweite Buch Wolfgang Schorlaus und damit der zweite Fall seiner Romanfigur Dengler kann m. E. an den Erfolg des ersten Buches nicht heranreichen. Aber so ist das oft in der Literaturbranche: Der Erfolg zwingt zur baldigen Nachfolge – und die gerät dann nicht immer gleich gut wie das erste Werk.
In der Tat wirkt die Handlung des Buches etwas arg konstruiert. Schorlau webt sein aus dem ersten Buch bereits bekanntes Bluesidol Junior Wells bzw. dessen Vater mit in die Geschichte ein. Auch der „Show-down“ am Ende mutet ein wenig herbeigeschrieben und wenig logisch an. Gleichwohl tragen die parallelen Handlungsstränge zweier
Geschichten aus unterschiedlichen Zeiten (ein seit Jahren – und spätestens seit
Hennnig Mankell – geläufiges Stilmittel gerade in der Krimigattung) durchaus zur
Spannung bei.
Ansonsten versucht Schorlau seinen Romanhelden als Charakter weiterzuentwickeln, lässt die Beziehung zu Olga gedeihen und Aufträge sprießen.
Erfreulich ist auch in diesem Buch das letzte Kapitel „Finden und erfinden“, das als Nachwort die Entstehung des Romans noch einmal beschreibt.
Fazit: Trotz alledem absolut solide deutsche Krimikost. Schauen wir doch mal, wie der dritte Band geraten ist und bilden uns dann ein abschließendes Urteil.