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Dieses Buch vermag es, den Leser auf über 500 Seiten zu fesseln. Wenig Längen, wenig langatmige Passagen, dafür erzählt uns Anna Gavalda eine Geschichte aus dem modernen Großstadtleben mit zunehmend verkorksten Elternhäuser.
Die Kinder, der mit sich selbst beschäftigten, kranken und teilweise zur Kindererziehung unfähigen Eltern, leiden unter einem Mangel an Wärme, Zuhause, Nähe – und vor allem (bedingungsloser) Liebe.
Und so finden sie sich in ihrer Not zusammen und versuchen, selber haltlos, einander Halt zu geben.
Der Grat zwischen literarischem Anspruch und Kitsch à la Rosamunde Pilcher, auf dem Anna Galvalda diese anrührende Geschichte erzählt, ist schmal, sehr schmal. Manchmal, wenn auch selten wird dieser überschritten.
Fazit: Ein lesenswertes Buch über das mögliche Zusammenleben von jungen und alten Menschen im Großstadtmilieu mit einer gemeinsamen Sehnsucht nach einer heilen Welt, die zunehmend außer Sicht und Reichweite gerät und dennoch möglich ist.