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John Harvey wurde mit seiner Serie von in Nottingham angesiedelten Kriminalromanen um den Polizeiinspektor Charlie Resnick als Autor bekannt.
Sein erster Resnick-Krimi „Verführung zum Tod“ (Lonely Hearts, 1989) gilt als Meisterwerk und wurde von der Londoner „Times“ in die Liste der „100 besten Krimis des 20. Jahrhunderts“ aufgenommen.
Detective Inspector Charlie Resnick lebt – wie alle berühmten Kriminalisten allein (es wäre einmal wert, über dieses Phänomen separat nachzudenken) – genauer gesagt, er ist geschieden, zudem übergewichtig, schlecht gekleidet, vernarrt in amerikanischen Jazz und seine vier Katzen. Aber er ist gleichzeitig auch ein erfahrender Polizist.
Als eine junge Frau in Nottingham erdrosselt aufgefunden wird, glaubt Resnick bald den Täter präsentieren zu können, denn ihr gewlttätiger Ex-Freund hatte ihr schon oft mit dem Tod gedroht. Doch ein zweiter, vergleichbarer Mord führt auf eine neue Spur: Der Mörder scheint seine Opfer in den Kontaktanzeigen der Tageszeitung zu suchen.
Was mir an diesem – für mich ersten – Buch von John Harvey gefällt, ist der spürbare kulturelle Unterschied Englands. Das Denken, Handeln und der Umgang miteinander unterscheiden sich doch erheblich von unserer Landmannschaft – und das nicht nur wegen der ständigen „tea time“, sogar am Tatort.
Harvey stellte die Serie um Inspector Resnick nach elf Romanen im Jahre 2008 ein.