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B. Traven (* um 1882; † 26. März 1969 in Mexiko-Stadt) ist ein Pseudonym. Der wirkliche Name des Autors ist umstritten.
Traven hat zwölf Romane geschreiben, in denen sich Abenteuer mit ironischem Humor und kritischer Einstellung zum Kapitalismus verbinden. Zu seinen bekanntesten Werken gehört „Das Totenschiff“ aus dem Jahre 1926. Die Gesamtauflage seiner Werke weltweit wird auf über 30 Millionen geschätzt.
Ein amerikanischer Seemann aus New Orleans verpasst nach einem Landurlaub in Antwerpen sein Schiff. Da alle seine Identitätsdokumente an Bord geblieben sind, wird er als Staatenloser mehrfach über Landesgrenzen abgeschoben und gelangt so von Belgien über die Niederlande nach Frankreich, Spanien nach Portugal.
In einem südportugiesischen Hafen heuert er auf dem heruntergekommenen Dampfer „Yorikke“ an. Auf dem Schiff arbeiten ausschließlich Seeleute, die keine Papiere besitzen, quasi lebendige Tote sind. Da sie in keinem Hafen durch die Kontrollen an Land gelangen können, sind sie dem Skipper wie Arbeitssklaven hilflos ausgeliefert und können das „Totenschiff“ ordnungsgemäß kaum je wieder verlassen. Das Schiff, das offiziell mit wertloser Fracht unterwegs ist, betreibt Waffenschmuggel auf Mittelmeer- und küstennahen Atlantikrouten.
„Das Totenschiff“ ist ein spannendes Werk, das seinen Verfasser zu einem der meistdiskutierten Autoren seiner Zeit machte. Genau wie seine anderen Romane ist es einem sozialkritischen Realismus verpflichtet. Kurt Tucholsky notiert: „Traven ist Traven. Das ist sehr viel. Ich wünschte, dass alle seine Werke recht bald bei den Sortimentern zu haben wären.“