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Auf zwei CDs tragen Ulrich Noethen und Anna Thalbach eine Auswahl von acht Geschichten der insgesamt 33 in Buchform Hans Falladas mit großer Verve und dialektaler Pracht vor:
– Der Trauring
– Länge der Leidenschaft
– Der Gänsemord von Tütz
– Mutter lebt von ihrer Rente
– Der Bettler, der Glück bringt
– Gute Krüseliner Wiese rechts
– Der Heimkehrer
Da wird herrlich mundartlich gesprochen in diesen Erzählungen, Fallada zeigt sich als genauer und einfühlsamer Beobachter seiner Zeit, der seine Umgebungen und Milieus sprachlich einfängt. Darin tummeln sich für Fallada typischen Helden – kleine Angestellte in der Großstadt oder auch Bauern auf dem Land – deren Ziel vor allem darin besteht, sich irgendwie durchs Leben zu schlagen. Er schrieb diese Erzählungen in den 1920er Jahren zum Broterwerb oder als Skizze, die dann später etwas abgewandelt in einem seiner Romane wieder auftaucht.
Die Stoffe basieren immer auf Erlebtem, und Fallada erweist sich einmal mehr als Chronist der „kleinen Leute“ – immer gleichzeitig amüsant und bitterböse, schonungslos offen und hoffnungslos romantisch, eben authetisch Fallada:
„Ich habe das Leben wie alle gelebt, das Leben der kleinen Leute, der Masse.“