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Der junge Karl Siebrecht verlässt im Jahre 1909 sein Dorf in der Uckermark. Er möchte nach dem Tode seiner Eltern in Berlin seinen eigenen Weg gehen. Bereits auf der Bahnfahrt lernt er seine spätere Frau, die 14-jährige überaus beherzte Rieke Busch kennen, eine freche, aber ungemein (über-) lebenstüchtige Halbwaise, die mit ihrem Vater, einem Quartalssäufer, und ihrer kleinen Schwester in einer finsteren Mansardenwohnung auf dem Wedding lebt.
Immer wieder nimmt sich Rieke Karl Siebrechts an und lehrt ihn, wie man sich durch Gelegenheitsarbeiten in der Metropole über Wasser hält. Mit einigen Jobs als Tagelöhner beginnt er seine Berliner Variante des amerikanischen Traums.
So werden in der sog. „Gründerzeit“, unter unmenschlichsten Bedingungen Häuserblocks hochgezogen, heute begehrte Altbauwohnungen, damals kaum bewohnbare Unterkünfte zum „Trockenwohnen“ für die Ärmsten der Armen. Karl Siebrecht schleppt dafür den Koks von Etage zu Etage. Weil er durch seinen verstorbenen Vater etwas vom Bauwesen versteht, bekommt er alsbald einen Job als Bauhilfszeichner.
Der große Durchbruch gelingt ihm jedoch einige Jahre später, als er zusammen mit seinem neuen Freund Kalli Flau in der Gepäckbeförderungsbranche ein gemeinsames Unternehmen gründet. Schon bald chauffiert er Frachten von Bahnhof zu Bahnhof durch die Stadt und wird gleichzeitig für den Leser zum Beobachter der Berliner Gesellschaft des beginnenden 20. Jahrhunderts.
Seine „Karriere“ in der Reichshauptstadt ist gekennzeichnet von unzähligen Hochs und Tiefs, sowohl privater als auch beruflicher Natur: Die Weltgeschichte, der Weltkrieg und die Wirtschaftskrise, immer werfen ihm diese auf seinem Weg nach oben Knüppel zwischen die Beine. Eine falsche Bemerkung kann einen aus einem schlecht bezahlten Aushilfsjob wieder in die Arbeitslosigkeit katapultieren.
Ein packender Roman Hans Falladas über einen großen Lebenstraum und den Preis des Geldes, der einem Alfred Döblin in nicht nachsteht. Ein beeindruckendes Zeugnis deutscher Geschichte über zwei Jahrzehnte, ein schillerndes Bild dieser Stadt in jener Zeit.
Zu dem Erfolg des 8 CDs und 600 Minuten umfassenden, gekürzten Hörbuchs trägt Ulrich Noethen entscheidend bei: Wenn er zum Beispiel als Rieke Busch zu berlinern beginnt, dann scheint das Berlin des frühen zwanzigsten Jahrhunderts wieder lebendig zu werden: „Wat denn, ick mir Seefe koofen? Lieba wasch ick mir nich!“