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Kein Jahr ohne Kalender! Gibt es Menschen in diesem unserem Lande, die keinen Kalender haben? Geht das überhaupt? Ich selber habe im Laufe der Jahre eine Vielzahl von Kalendern kennen gelernt.
Auch wenn die jüngeren Kollegen inzwischen vielfach auf die elektronische Varianten ausgewichen sind, bleibe ich bei der Papierform. Mein täglicher Begleiter, ein „Organizer“ stammt seit mehr als 30 Jahren von der Firma „succes“. In unserer Familie ist er bereits in der vierten Generation. An der Wand hängt ein Klappkalender, auf dem drei Monate im Überblick zu sehen sind, Sie wissen schon, Vormonat, Monat, kommender Monat mit verschiebbarem Reiter für den aktuellen Tag. Daneben hängt ein Zehnjahreskalender, auf dem ich nachschauen kann, auf welchen Tag 2011 mein Geburtstag fällt. Dann gibt es noch den „Lebensfreudekalender“, der auf einem Blatt für jeweils zehn Tage einen aufmunternden Gedanken enthält und den ich auch seit vielen Jahren meinen Kunden dediziere.
Und schließlich wird diese Phalanx seit einigen Jahren um einen „Tagesabreißkalender“ ergänzt. Ich meine, dass ein solcher Kalender einem einmal mehr Vergänglichkeit und Tempo der Welt vor Augen hält. Auch bei diesen habe ich alle gängigen Typen ausprobiert: Tiki Küstenmachers „Simplify-Kalender“ für Entrümpler, den man nur ein Jahr lang wirklich ertragen kann, Lothar Seiwerts „Bärenkalender“ für Selbstmanager, der auch nur ein knappes Jahr zu begeistern vermag, Jörg Löhrs „Magische Momente“ mit Durchhalteparolen für das Mittelmanagement (das wird wieder nicht ganz einfach dieses Jahr, mit oder ohne Jörg Löhr).
Vo reinigen Jahren bin ich – eher zufällig – auf den einzig wahren und brauchbaren Tagesabreißkalender gestoßen, der vermutlich meinem Lebenshorizont perfekt entspricht. Denn schon Voltaire lässt im Herbst seines Lebens seinen Candide sagen „Il faut cultiver notre jardin!“ – man muss sich um seinen Garten kümmern! Und genau in diese Lücke stößt – jedenfalls bei mir – „Der grüne Wink – Gärtner Pötschkes Tageskalender“. Nein, kein Scherz, der heißt so. Wunderbar nostalgisch mit vielen jahreszeitlichen Tipps rund um den Garten, gepaart mit kurzen Zitaten, Mond- und Sonnenphasen, Namenstagen usw. Auf der Rückseite eng bedruckt mit einem Text zum Garten- oder Jahresgeschehen – heute am 6. Januar zum Beispiel zu den „Sternsingern“ und dem Wetterspruch „Dreikönig ohne Eis, Pankratius (12. Mai) weiß.“
Wie man selber Dinkel-, Weizen- oder Sojakeime am Fensterbrett zieht, erfahre ich morgen.
Fazit: Nicht nur, aber vor allem für Gartenfreunde und Menschen mit Nostalgie, denen die „Tschakka, Du schaffst es!“-Gedanken ein Greuel sind.
Großartig, macht jeden Morgen Spaß. Liegt immer gleich neben dem Müsli! Ich danke dafür, obwohl es ja ein Geschenk für Gerd war!