David Safier – „Plötzlich Shakespeare“

Rating: ★★★☆☆ 

Wenn Christoph Maria Herbst  vorliest, ist das Werk meist von vornherein gerettet. So auch in diesem Fall.  Eben oft kopiert – aber nie erreicht. Doch auch Anneke Kim Sarnau schlägt sich als Vorleserin wacker.

Gut, dass der argon-Verlag hier nicht gespart hat, das Hörbuch verlangt dramaturgisch nach zwei Vorlesern. Tontechnisch hätte man die Effekte durch den Gebrauch der Stereophonie, wie wir es zum Beispiel von Gut gegen Nordwind“ von Daniel Glattauer kennen, noch reizvoller gestalten können.

Auf vier CDs und 299 Minuten Laufzeit wird der Hörer gut unterhalten. Die Idee der Seelenwanderung ist einfach „nett“ und die Realisierung mit William Shakespeare charmant gelungen. Der Humor wirkt (anders als bei Tommy Jaud) nie überladen. Wer will, kann mitdenken, muss aber nicht.

Safier überschlägt sich einmal mehr mit seiner unverwechselbare Phantasie und seinen überraschenden Einfällen. Dass die Sprache manchmal etwas derb ist, mag man als Zugeständnis an die jüngeren Zielgruppen werten.

Dass „Plötzlich Shakespeare“ keine historisch-exakte Dokumentation ist, sondern eine unterhaltsame Beziehungskomödie, kann man insofern ertragen, als Safier dann doch zumindest zum Ende hin Parallelen zwischen originalen Shakespeare-Stücken und seinem (Hör-) Buch schafft.

„Plötzlich Shakespeare“ kann man sich gut auch als Verfilmung, zum Beispiel mit John Cleese in der Rolle des William Shakespeare vorstellen.

Fazit: Alles in allem nette Unterhaltung, zum Beispiel auf langen Sommerurlaubsreisen.

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