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Das vorliegende Hörbuch stellt den seltenen Fall dar, bei dem die Audio-CD dem Buch überlegen ist. Selten – nein, noch nie – habe ich eine solch gelungene Hörspieladaption eines Buches erlebt.
Das schmälert nicht die Leistung des Autors, der uns mit großer Phantasie und Fabulierkraft die Schrecken des „Kosevo-Konflikts“ in Erinnerung ruft, ja, uns erst so viele Jahre später spüren lässt, welch menschlichen Katastrophen und Schicksale sich dort vor den Augen der Welt abgespielt haben.
Dabei geht es Staniic nie um Abrechnung oder Parteinahme. Der Leser erfährt nur in Andeutungen die politische, religiöse oder völkische Zerrissenheit bis in die einzelne Familie. Stanisic schildert uns farbenfroh und phantasievoll, wie das nur wenige Autoren vermögen, Menschen dieser Region, wie sie leben, wie sie lachen, wie sie feiern, wie sie trauern, wie sie streiten.
Das Ganze wird durchzogen von einer „nachträglichen“ und anrührenden Liebesgeschichte, die in Ihrer Eindringlichkeit und Zärtlichkeit ebenfalls ihresgleichen sucht.
Fazit: Der Hörer erhält derart 78 Minuten literarischen Hochgenuss, dass er die CD sofort ein zweites Mal anhören wird.