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Nach „Novembermord“ und „Engelmord“ ist „Regenmord“ der dritte Krimi des hessischen Autors Berndt Schulz. In allen drei Büchern geht es um rituelle Handlungen, vielfach mit Todesfolge, wohl ein durchgehendes Motiv bei Schulz.
Seinen Kommissar Velsmann hat Schulz in diesem dritten Kriminalroman in den vorzeitigen Ruhestand versetzt. Doch wie schon bei Pater Braun gilt auch hier: Er kann es nicht lassen.
Garniert wird die Handlung – wie sich das gehört – mit einer Liebesgeschichte, genauer gesagt mit zweien. Zum einen die Liebesbeziehung des Kommissars zu seiner eigenen Frau, die als Archäologin das alte Vineta in der Ostsee ausgraben will. Zum anderen die junge Ehe des Alfons Freygang mit seiner Kollegin Tosca Poppe.
Die Dialoge sind – wie in den beiden vorangegangenen Romanen – leider recht hölzern. Vielleicht rührt das daher, dass Schulz als Autor hauptberuflich sein Geld erfolgreich mit zeitgeschichtlichen Themen und Biographien verdient? Andererseits tun seine zeitgeschichtlichen Kenntnisse ohne Zweifel seinen Kriminalromane gut.
Der Anteil der Dialoge in direkter Rede ist hoch. Das ist ermüdend für den Leser, vor allem, wenn diese belanglos und – manchmal – albern sind.
Drei Maximen leiten Ex-Kommissar Velsmann kriminalistische Arbeit, die er in „Regenmord“ an seinen jungen Nachfolger Alfons Freygang weiterzugeben versucht:
a) Jeder Tatort hinterlässt Spuren
b) Jede Tat trägt ein individuelles Gesicht
c) Ermittler und Täter sind eng aneinander gekettet
„Regenmord“ verfolgt zwei parallele Handlungsstränge, von denen einer direkt in das Kloster Eberbach führt. Doch die Taten in Ost- und Westhessen haben miteinander zu tun. Und Vergangenheit und Gegenwart auch.
Fazit: Vielleicht der bessere Kriminalroman der bisher drei erschienenen Geschichten mit Martin Velsmann.