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Ein kleines Buch, das aus Interviews des Journalisten Roman Chlupaty mit Tomas Sedlacek und David Orrell besteht. In einer Art Frage-und-Antwort-Spiel werfen sich die drei Teilnehmer die Bälle zu.
Sedlacek stellt in Frage, dass sich die Wirtschaftswissenschaftler vorrangig damit beschäftigten, wie sich das Bruttoinlandsprodukt steigern lasse. Drei Prozent Wachstum würden bejubelt, selbst wenn die Steigerung mit neun Prozent Verschuldung erkauft werde. Die Zuverlässigkeit von Prognosen schätzt er in der Wirtschaft ähnlich hoch ein wie beim Wetterdienst. Er folgert, dass die Wirtschaft sich stabiler entwickeln könnte, wenn man künftig ganz auf alle Vorhersagen und auf stetes Wirtschaftswachstum verzichtete. Die Ökonomie sei ein Glaube wie jeder andere und basiere auf der falschen Annahme, dass Menschen rational seien
Orrell, Experte für mathematische Modelle, registriert, dass Ökonomen heute vor allem Zahlen und mathematische Modelle fabrizieren, die mit der Realität wenig gemein haben. Die Ökonomie solle darauf beschränken, Vergangenes zu erklären, damit sich Fehlentwicklungen nicht wiederholten. Die Wirtschaftswissenschaft sei nun einmal keine Naturwissenschaft. Niemand habe zum Beispiel die aktuelle Finanzkrise vorhergesagt.
Der Titel „Bescheidenheit“ führt in die Irre, denn außer bei der Infragestellung ständigen Wirtschaftswachstums, kommt er in diesem gerade einmal 100 Seiten kleinen Quartheft nicht vor, das sich letztlich nur als Transskript eines akademisches Gesprächs erweist und nicht im Entferntesten zu vergleichen ist mit Sedlaceks großes Buch über „Die Ökonomie von Gut und Böse“.