Martin Suter – „Der Teufel von Mailand“

Rating: ★★★★☆ 

„Der Teufel aus Mailand“ ist ein typisches Suter-Werk. Flüssig und leicht geschrieben, ein klares Handlungsschema, ideal, um in einem Zug gelesen zu werden, neudeutsch ein echter „page turner“ also.

Wie schon in seinem Roman „Die dunkle Seite des Mondes“ spielt die Droge auch in diesem Buch eine wichtige Rolle. Nach einem LSD-Trip kann Protagonistin Sonia plötzlich Geräusche farbig sehen, der Fachbegriff lautet „Synästhetik“. Diese verwirrende Geistesleistung rettet ihr am Ende gar das Leben.

Spannend ist das Buch, das in einem Luxus-Hotel in den Engadiner Alpen spielt, allemal. Skurrile Personen, merkwürdige, zunächst unerklärliche Geschehnisse, ein durchgeknallter Ex-Ehemann aus der „Business-Class“ und eine verschlossene, feindliche rätoromanische einheimische Bevölkerung, das sind die Ingredienzien des neuen Suter-Cocktails.

Den Spannungsbogen liefert eine alte Sage über den „Teufel von Mailand“, mit der sich Suter dramaturgisch ein wenig an die Erzähl- und Spannungstechnik seiner altvorderen Krimikollegin Agatha Christie („Zehn kleine Negerlein“) angelehnt hat, ja, vielleicht sogar ein wenig an Shakespeares „MacBeth“.

Alles in allem spannend, unterhaltsam und unprätentiös, eine ideale Urlaubslektüre also.

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