Rating:
Es gibt sie immermal wieder, diese von einigen vermeintlichen literarischen Connaisseuren hoch gelobten Bücher, die, an der Leserbasis angekommen, sich als banal und nicht lesbar erweisen.
Dieses Buch gehört eindeutig dazu. Ein Rezensent beschreibt die Sache brillant, wenn er von einem hohen „Hurz-Faktor“ des Buches schreibt: Ein Künstler macht mit ernstem Gesicht etwas völlig Blödsinniges und wartet, ob es den Rezipienten gelingt, darin selber etwas hinein zu interpretieren, frei nach dem geflügelten Motto: Kunst entsteht im Auge des Betrachters.
Auch handelt es sich keinesfalls – nach keiner noch so freien Definition – um einen Roman, sondern vielmehr eine Sammlung von Vignetten. Ja, selbst der Titel ist offenbar nur unter verkaufsfördernden Aspekten generiert worden – im französischem Original heißt das Buch einfach „Le Libraire“ (der Buchhändler), was der Sache entschieden näher kommt.
Bereits mehrmals wurde hier darauf hingewiesen, dass ein Buch vieles darf, nur eben eines nicht: Seine Leser langweilen, ihm die knappe Lebenszeit stehlen. Doch vielleicht ist dieser kleine Ausschnitt aus der Seite 46 ja der selbstreferenzielle Schlüssel zum Buch?
„Und dann, plötzlich, begann der Buchhändler sich zu langweilen.
Anfangs glaubte er es nicht, doch dann musste er sich den Tatsachen beugen.
Er langweilte sich.
Der Buchändler lächelte und freute sich seiner Langeweile, ehrlich gesagt genoss er sie.
<<Ich langweile mich>>, murmelte der Buchhändler vor sich hin, <<wie ich mich doch langweile …>>
Und er konnte es gar nicht fassen.
Er wartete lediglich, dass ein Dingelingdingeling ihn aus seiner Langeweile riss.“
Hurz-Faktor, das ist schön, das übernehme ich in meine Besprechung – wenn´s recht ist… 😉 — obwohl, tut man dem Hurz damit nicht Unrecht, das war wenigstens noch genial…..
auch ansonsten decken sich unsere Eindrücke.
herzliche grüße
fs