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Gewiss, man sollte das Hörbuch nicht zum alleinigen Maßstab für ein Urteil über den Roman machen. Vielleicht ist mancher Hörer enttäuscht, weil er überlesen (!) hat, was da vorne auf dem Deckel steht: < Peter Kurzeck liest aus „Kein Frühling“>. Der Roman hat immerhin knapp 600 Seiten, das Hörbuch nur 4 CDs – das ist also nur ein kleiner Ausschnitt, den der Autor da selber vorliest.
Zugegeben, mir hat „Ein Sommer, der bleibt“ auch besser gefallen. Dennoch schreibt Kurzeck auch hier sehr dicht und liest in seiner unverwechselbaren nordhessischen Mundart: Der „Hoinrich“ und die „Kiehnder“.
Ohne Zweifel, die (Hör-) Bücher von Peter Kurzeck sind eher etwas für Leser der Jahrgänge, die die 50er Jahre auf dem Lande selber miterlebt haben. Jüngere können damit nur schwerlich etwas anfangen. Dennoch, das sind Zeitdokumente!
Wiederum ist ein sehr schönes Libretto Teil des Hörbuchs mit Originalbildern der 50er Jahre auf dem Lande. Selbst die CD-Hüllen sind liebevoll gestaltet.
Fazit: Eine melancholische Liebeserklärung an die hessische Heimat.